Als ich das erste Mal versucht habe, mit meinem Kind Yoga zu machen, war ich ehrlich gesagt unsicher. Hält sie still? Hat sie überhaupt Lust? Und ist das nicht viel zu ruhig für so ein quirliges Kleinkind?
Heute – nach vielen kleinen Sessions, Lachanfällen in der Baum-Pose und achtsamen Minuten auf der Matte – weiß ich:
Mama-Kind-Yoga verändert mehr, als man denkt. Nicht auf laute, dramatische Weise. Sondern leise. Sanft. Echt.
In diesem Artikel möchte ich mit dir teilen, was Mama-Kind-Yoga im Alltag wirklich bewirken kann – nicht aus einem Lehrbuch, sondern direkt aus unserem Leben.
1. Mehr Nähe – ohne Worte
Der Alltag mit Kind ist voll. Es gibt so viele Aufgaben, Termine, Dinge, die wir „noch schnell machen müssen“. Und manchmal merken wir erst abends im Bett: Wir waren zusammen – aber irgendwie nicht wirklich verbunden.
Mama-Kind-Yoga schafft Raum für echte Verbindung.
Wenn wir zusammen auf der Matte sitzen, atmen, uns anschauen, berühren, lachen – dann sind wir wirklich zusammen. Ohne Ablenkung. Ohne Ziel. Einfach nur wir.
2. Gemeinsame Bewegung, die guttut
Es muss nicht immer wild und laut sein.
Beim Yoga geht es nicht darum, perfekt zu sein oder etwas „richtig“ zu machen. Mein Kind darf umfallen, kichern, mitten in der Pose ein Kuscheltier holen. Und ich darf mitmachen – oder einfach mal daneben sitzen und beobachten.
Diese kleinen Bewegungen, das sanfte Dehnen, das bewusste Atmen – sie helfen uns beiden. Ich merke, wie mein Kind ruhiger wird. Und ich auch.
3. Mini-Rituale, die den Tag verändern
Wir haben kein festes Programm. Manchmal machen wir morgens eine Karte aus unserem Yoga-Set. Manchmal rollen wir spontan die Matte aus, wenn es stressig war. Und manchmal wird einfach der Yoga-Würfel geworfen und eine Pose nachgemacht.
Diese Mini-Momente bringen Struktur – ohne starr zu sein.
Und genau das hilft: dem Kind, dem Tag, und vor allem unserer Beziehung.
4. Emotionale Sicherheit & Selbstvertrauen
Beim Yoga lernt mein Kind:
🧘 Ich darf fühlen.
🧘 Ich darf in mich hineinhören.
🧘 Ich kann meinem Körper vertrauen.
Das sind keine abstrakten Erziehungsziele – das ist gelebter Alltag.
Gerade bei kleinen Kindern sehe ich, wie viel sie über sich selbst lernen, wenn sie sich bewegen, balancieren, ruhig atmen dürfen.
Und ich als Mama?
Ich darf einfach dabei sein. Begleitend, stärkend, ohne zu korrigieren.
Das allein ist schon wertvoll genug.
5. Entspannung – nicht nur für die Kinder
Was ich früher unterschätzt habe:
Mama-Kind-Yoga tut auch mir richtig gut.
Ich muss nicht ins Studio. Ich brauche kein Equipment. Ich bin nicht allein – aber ich bin präsent. Und das ist in einem Mama-Alltag oft das größte Geschenk.
Nach ein paar Minuten spüre ich: Ich atme wieder bewusster. Ich bin weicher. Ich bin näher bei mir.
Und genau dadurch kann ich auch näher bei meinem Kind sein.
Mein Fazit: Es geht nicht ums Yoga. Es geht um euch.
Mama-Kind-Yoga ist kein Leistungssport. Es ist kein „Programm“, das man durchziehen muss.
Es ist ein Werkzeug – für Verbindung, Ruhe, Leichtigkeit und gemeinsame Zeit.
Du brauchst keine Erfahrung. Du musst nicht flexibel sein.
Du brauchst nur ein paar Minuten, ein bisschen Lust auf Nähe – und die Bereitschaft, euch gemeinsam einen kleinen Raum im Alltag zu schaffen.
Und manchmal reicht schon eine einzige Pose, ein kurzer Blick, ein gemeinsames Lachen auf der Matte – und der ganze Tag fühlt sich anders an.